TIBFLIX. Theater in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen
#1: ZWISCHEN KNOCHEN UND RAKETEN
Liebe Menschen zu Hause,
Wir werden einzelne Aufzeichnungen unserer Theatervorstellungen freischalten.
Diese Videos haben keine Fernsehqualität, aber dafür waren wir im Video Nummer 1 noch viel jünger!
Also bleibt zu Haus und hab Spaß mit
ZWISCHEN KNOCHEN UND RAKETEN. Ein Theaterstück von weltpolitischer Dimension.
Uraufführung am 29.09.2007Theater im Bahnhof (A) / ART&SHOCK (KAZ)
Der Regisseur: Pornographie – näher geht’s nicht.
Der Dramaturg: Dort war ich schon, nicht dass das nicht interessant wäre, aber immer nur kurz. Aber ich habe gerade einen Artikel gelesen über „Die Kunst Kasachstans als politisches Projekt“. Das ist substanzieller.
Der Regisseur: Und wie willst du es machen?
Der Dramaturg: Auf einer riesigen Wiese, auf der die Figuren agieren. Große weite Grasfläche. Und Kasachen müssen mitspielen, ich kenne einen, der macht uns den Kontakt.
Die Bühnenbildnerin: Ein Freund von mir, der im Hauptberuf Knochenbestimmer ist, der war vor kurzem in Kasachstan.
Bühnenbildnerin und Dramaturg treffen den Knochenbestimmer. Er lebt zwischen Schachteln voll von Knochen einer keltischen Kultstätte. Er hat wunderschöne Fotos gemacht und Tagebuch geführt. Der Dramaturg schreibt den kasachischen Schauspielern.
Die Kasachen: Sehr nette Idee, aber für so lange können wir nicht nach Österreich. Und das Festival und das Theater sagen uns nichts.
Der Regisseur: Herumlaufende Hunde wären schön, was ist eigentlich der beste Pornofilm, den du gesehen hast?
Der Dramaturg: „The Opening of Misty Beethoven“.
Der Regisseur: Ich schau’, ob ich das Drehbuch bekomme.
Der steirische herbst: Wie viele Zuschauer pro Vorstellung haltet ihr für realistisch?
Der Regisseur: Tausend?!
Der Regisseur: Ich will eine Handballmannschaft.
Die Bühnenbildnerin: Hunde oder Handballmannschaft, beides zahlt der herbst nicht.
Die Kasachen: Vielleicht haben wir doch Zeit!
Der Dramaturg: Hunde, Handballmannschaft, ein Pornodrehbuch, ein Knochenbestimmer und zwei echte Kasachen. Jetzt wird’s.
im Rahmen von steirischer herbst 2007
Projektsponsor Asset One
In Kooperation mit dem Institut für Elektronische Musik und Akustik, KUG Graz
Mit freundlicher Unterstützung von FH JOANNEUM/IND, Radio Helsinki, ARTilek & Peter Felch
Regie
Helmut Köpping
Co-Regie
Pavel Permyakov
Ausstattung
Johanna Hierzegger
Sounddesign
Seppo Gründler
Dramaturgie
Johanna Hierzegger &
Rupert Lehofer
Mit
Jacob Banigan, Gabriela Hiti, Elisabeth Holzmeister, Rupert Lehofer & Pavel Permyakov
Nach Texten und Fotos von Christoph Grill
17. März 2020, Kategorien: WIEDER ARBEIT