WOLKEN ZIEHEN VORÜBER
Erzählungen aus der Abstiegsgesellschaft
von Aki Kaurismäki in einer TiB-Bühnenbearbeitung
Lauri und Ilona haben nicht viel Geld. Lauri hat gerade einen Fernseher auf Ratenzahlung gekauft, als das Paar die Arbeitslosigkeit trifft ... Wie in allen seinen Filmen gelingt es Aki Kaurismäki auch im ersten Teil seiner „Trilogie der Verlierer“ aus dem Jahr 1996 respekt- und humorvoll über seine Protagonist*innen zu erzählen, wie sie im Angesicht unüberwindbarer Probleme, im Angesicht des eigenen drohenden Untergangs Würde bewahren.
Auch in unserer Filmüberschreibung verlieren Menschen ihre Arbeit und geraten in Schwierigkeiten. Eine Gruppe von Arbeitslosen organisiert sich, um miteinander ein Restaurant zu führen. Wir erfinden den Film für uns neu, folgen der Vorlage, um sie immer wieder zu verlassen. Geschichten aus der Österreichischen Arbeitswelt im Jahr 2022 werden erzählt, Erfahrungen der Spieler*innen eingebunden, die eigenen Vorstellungen von sinnvoller Arbeit reflektiert, Realitäten und historische Entwicklungen hinterfragt.
Wie verhält es sich mit dem beflissenen Bemühen um Statuserhalt und der Angst vor dem Abstieg? Ist Abstieg tatsächlich eine allgegenwärtige, konkrete Möglichkeit, Aufstieg hingegen eine Illusion geworden? War das wirklich so? Und wenn ja, wann hat es begonnen schief zu gehen?
Die Bühnenfassung von „Wolken ziehen vorüber“ verfolgt die Figuren bis in den spärlichen Schlaf. Schlaflosigkeit, Traumwandeln, Driften. Sie nimmt die Balladenhaftigkeit und Melancholie des Films auf, ist eher Song als Agit Prop. Eine Tragikomödie darüber, wie schwer es ist sich die Würde zu bewahren.
Aufführungsrechte bei HARTMANN & STAUFFACHER GmbH
Verlag für Bühne, Film, Funk und Fernsehen, Köln
Team
von und mit: Monika Klengel, Martina Zinner, Zaid Alsalame, Jacob Banigan, Johnny Mhanna, Regie: Helmut Köpping, Ausstattung: Heike Barnard, Helene Thümmel, Technik: Moke Rudolf-Klengel, Choreografischer Support: Alexander Deutinger , Piano & Produktionsleitung: Lena Teresa Rucker